Alleine weiter des Weges

09.10.19

Nachdem ich den Geburtstag mit einem super Frühstück mit Mutter starten konnte, hieß es, schon Abschied nehmen. Mit dem Minibus ging’s dann wieder mit  Vela  wieder in Richtung Baikalsee. Der Tour vom Vortag konnte sie das Baikalwasser aber nicht reichen. Einzig verstand ich diesesmal alle Hintergrundinformationen ohne Google Translator. Da das Wetter nicht allzu schön und Vela etwa gleich motiviert wie am Vortag war, war die Tour schon um 14.00 Uhr zu Ende. Im Hotel erhielt ich von ihr dann noch eine Geburtstagstorte. Schade – am Morgen hätte ich sie zusammen mit meiner Mutter geniessen können und nicht so ganz alleine im Hotel.

Das Zimmer war zwar alt, Wände aus Papier, aber die Aussicht! Ein Traum! Kaum eingerichtet, klopfte es an der Türe. Zimmerservice, eine kleine Überraschung: Champagner und Früchte. Meine Mutter verriet mir, dass sie das eigentlich im Hotel in Irkutsk bestellte. Na ja, kann ja nicht alles immer perfekt sein. An die Früchte machte ich mich gleich, der Champagner hat es nur bis in meinen Koffer geschafft, ich werde dann in der Schweiz mit Familie und Freunden nachfeiern.

Da ich recht müde war, Kopfschmerzen und Schwindel hatte, legte ich mich ein wenig hin. Später am Abend gönnte ich mir dann auf dem Markt ein kleines Geburtstagsmenü. Sieht auf dem Foto nicht sehr ästhetisch aus, war jedoch wunderbar.

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10.10.19

Da ich in Listwjanka schon alles gesehen habe, entschied ich mich für einen lazy day. Fenster auf, Aussicht geniessen und Netflix schauen.

Da mir dies jedoch zu anspruchsvoll wurde, entschied ich mich, zum Aussichtspunkt in der Nähe zu laufen. Den sechs Kilometer  langen Weg bezwang ich zu Fuss. Gutes Workout für den Tag. Auch beim Aufstieg entschied ich mich für meine Füsse und gegen den Sessellift. 3 Franken gespart, ich alter Schwabe.

Oben wurde ich dann auch mit einem sensationellen Panorama entlöhnt, die Wolken rissen gerade auf. Mit einer dreiköpfigen, deutschen Reisegruppe kam ich noch einwenig ins Gespräch, bevor sie mit der Seilbahn wieder runterfuhren. Nachdem ich noch ein wenig das Panorama genoss, zog es mich talwärts.

Beim Abstieg realisierte ich, dass ein Bad im Baikal ja ewige Jugend versprechen soll. Da ich noch einen Tag vor meinem Geburtstag darin gebadet habe, bleibe ich dementsprechend ewig 29.

Beflügelt durch diese Tatsache waren alle Kopfschmerzen und anderen Gebrechen vergessen und meine Füsse trugen mich nur so den Hügel hinunter. Umso erstaunter waren die Deutschen, als ich unten auf sie wartete.

Auch der restliche Rückweg (wieder 6 km) war ein Klacks und ich brauchte anstatt  1.5 Stunden gem. Google nur eine.

Den Abend verbrachte bei mit offenen Fenster, den Sonnenuntergang geniessend. Und später bei genialem Leberstroganoff und eingelegtem Gemüsesalat.

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11.10.19

Nachdem ich bis 2 nicht einschlafen konnte, ging um 05.20 schon wieder der Wecker los. Der Zug nach Ulan Bator fährt schon um 8. Und ich erhalte wieder einen Zug mit «Svetlana»-Standard, sauber und angenehm.

Der Zug ist voller Touristen. Deutsche, Franzosen und Holländer. War ich immer so stolz, ganz Eurasien mit dem Zug zu durchfahren, tun dies ein Holländer und ein deutsches Paar auch! Der Holländer in drei Monaten bis Vietnam, die Deutschen in einem halben bis Neuseeland, ohne Flugzeug. Spielverderber… Aber Nordkorea macht mir niemand nach!

Mit den Deutschen, Janis und Rika, verstehe ich mich ganz gut. Da ich noch alleine im Abteil bin, gesellen sie sich zu mir und wir teilen Speisen und Whiskey. Ein rares Gut hier in Russland, umso freudiger die Whiskeyliebhaberin Rika.

Die Kontrollen bei der Ausreise aus Russland erscheinen mir wesentlich strenger als bei der Einreise: ca. 20 Zöllner, Drogenspürhund und was so zum Fürchten nötig ist. Dass ich weiter nach Nordkorea fahre, erleichtert den Zöllnern den Job sicher nicht.  Aber spätestens, als ein Zöllner meinen Namen liest, taut er auf und redet russisch mit mir. Ob ich Russe sei, konnte ich gerade noch verstehen. Niet, meine Antwort. Der Zöllner lacht – Grenzkontrolle überstanden. Überhaupt kam ich mit diesem Namen überall gut an.


    Gemütlich im schönen, bequemen Waggon in die  Mongolei