Südlich der Antarktis entgegen

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Ja, da werden wir nun mal wieder herausgefordert mit unserem neuen Abenteuer im Campingleben und wir harren mit dem wenigen Gepäck, das wir jeweils mitnehmen, auf das, was da kommen wird. Es bleibt spannend, aber Dan denkt schon an das nächste Abenteuer: Südafrika. Nun, er ist ja noch jung und vif im Geist und mir soll’s recht sein, wenn er plant

1. Februar

Gestern war sozusagen «Weihnachten» für uns: Wildcampieren am Lake Forsyth. Vorläufig bleiben wir in der Umgebung von Christchurch 🤩 Die Stadt zeigt uns der ausgewanderte Reini aus Luzern. Diese hat nach dem Erdbeben 2011 einen historischen Charakter. 

 

4. Februar

Es sind soo viele neue Eindrücke. Das Umstellen auf die wunderprächtige Südinsel hat mir einige Energie gekostet; vermutlich war es der Wechsel hinein in den Sommer nach dem kaltnassen Auckland und die Umstellung aufs Camping-Leben etc.  Jetzt trage ich wieder das leichteste Sommerkleid, was mich etwas beschwingter macht 💃.

Wir sind auf dem Campingplatz «Rakaia George» am breitemässig riesigen, fast ausgetrockneten, Rakaia Fluss mit Blick zu den Bergen, vermutlich bis zum Mt. Arrowsmith.

Als Mitte Vormittag mit unserem kürzlich gefassten Campervan in Christchurch «entrudelten», waren wir erstaunt, kaum Autos auf der Hauptstrasse zu sehen und waren noch mehr erstaunt oder eher enttäuscht, keine Cafeteria zu entdecken. Bei einem Halt am grossen Hagley Park hatten wir plötzlich «zwei oder drei oder vier Fliegen auf einen Schlag».  Beim wunderbaren Morgenspaziergang dem Flüsschen entlang zum belebten Ilex-Cafe mit Muffin für mich, Besuch des Rosengartens und … welche Überraschung für Dan, just an diesem Weekend fand das grosse 🥏Turnier statt und er konnte einen diesbezüglich ihm bekannten 🥏 Botschafter aus Oregon begrüssen.

Und dann ging’s zu Reini, ehemals aus Luzern, und seiner Frau Chaiki, aus Japan, die uns mit offenen Armen empfingen, den Tisch bereits gedeckt hatten und den Grill im Garten sofort in Betrieb setzten, um uns unter anderem mit saftigen neuseeländischen Lammsteaks zu füttern.

5. Februar

Am folgenden Tag bekamen wir von Reini eine professionelle Führung zu Fuss durch Christchurch. Die Stadt ist geprägt vom grossen Erdbeben am 22. Febr. 2011 um 12.51, mit leider 185 Toten, darunter Menschen aus 16 anderen Nationen. Wieder einmal hatte sich die pazifische Platte gegen die australische verschoben. Das Epizentrum lag nahe des hübschen Hafenstädtchens Lyttelton, wo gerade das Kriegsschiff Canterbury vor Anker lag, welches fürs Erste mindestens 1000 Obdachlose mit Mahlzeiten versorgen konnte.

 

 

7. Februar

Ich bin im Rückstand, aber nur auf dem Papier. So viele Bilder im Kopf und auf dem Handy, aber eben soo beschäftigt mit unseren Besuchen.

Knapp 2 Autostunden von Christchurch liegt Peel Forest, wo wir Martin aus Ennetmoos und Lisa aus England in einem etwas versteckten Winkel am Ford River besuchten. Sie leben mitten auf der Südinsel in einer paradiesisch schönen Ecke mit zwei Hunden, einer Katze und vier Hühnern. Am 8. April werden sie heiraten und wir dürfen ebenfalls Gast sein, just bevor unsere Visa für Neuseeland am 10. April auslaufen. 

Martin und Lisa sind zur Arbeit gegangen, wir werden nach einer längeren Wanderung waldaufwärts ein entsprechend gutes z’Nacht für sie bereithalten.

 

 

11. Februar

Wir sind weitergezogen über die «Scenic Route», mit einem Stop in Geraldine, um den recht cremigen «Deer Milker Cheese» zu besorgen, der zu Rotwein und Oliven ganz gut passt. Nun sind wir am Lake Tekapo, wo wir campieren und nebst wandern auch Discgolf spielen können.

Für die Wanderung zum  Mt. John rund um den Lake Tekapo finde ich nur ein Innerschwyzer Wort: ganz «verreckt» 😍👩‍🦯👨‍🦯

auch Stjepan Hauser, hat es hierher gezogen.

fürs Video auf den Link oder das Bild klicken!

Das Video ist mir zugestellt worden, es stammt wohl aus der Abschiedstournée von «2 Cellos» (Stjepan Hauser und Luca Šulić, die beiden grossartigen kroatischen Cellisten) in Neuseeland

 
 

16. Februar

Ich weiss im Moment gar nicht, wo ich begingen soll mit Berichten, da der Süden der Südinsel einfach nur wundervoll ist bei diesem Sommerwetter.

Wir sind in der Stadt Queenstown, so quasi die Konkurrenz-Stadt zu Luzern, was die Schönheit anbetrifft. Und wir stecken wohl im schönsten, modernsten Camping-Platz in unser 8jährigen Camper-Karriere, im „Driftaway“, von dessen Terrasse man über den See und die ihn umrundeten Berge endlos blicken könnte.

Wir haben heute wieder eine dieser wundervoll fordernden Wanderungen gemacht, welche sich in bunter Folge aneinaderreihen, so dass sich nach unserer Rückkehr jeweils ein Erholungsnickerchen aufdrängt.

 

25. Februar

Es geht uns bestens mit Wandern und 🥏, da wir auf unserem Zeltplatz in Gore, inmitten der landschaftlichen Felder, beides kombinieren können. Soweit gibt’s nicht viel Neues, da es uns so gut gefällt hier und wie stationär sind mit guter Küche und Dusche. Tagsüber ist es sommerlich, in den Nächten kühl; gestern 8 Grad. 🧤🧦 Die Kosten von rund 7 Fr. pro Nacht gleicht unser Budged nach den recht teuren Unterkünften auf der Nordinsel etwas aus. 

Ich warte noch auf eine Wildkatze … Dan hat bereits eine gesichtet und … bald werden wir am «östlichen Meer» hoffentlich Pinguine 🐧🐧 und Albatros sehen.

26. Februar

Wenn ich das Lied «Theo, wir fahr’n nach Lodz» von Vicky Leandros anstimme, dann weiss «mein Theo», dass ich in die Stadt möchte, in diesem Fall ins nahe GORE. Schliesslich ist Sonntag, der Himmel ist grau und ich habe meine «Leibesübungen» inmitten der Schafe (mähhh) hinter mir 🏋️‍♀️🤸‍♀️🧘🏻‍♀️. Also nichts wie los ins «Capri-Restaurant», zum allzu ausgiebigen Brunch, wie «Capris Famous Original Breakfast» für Daniboy und «The Crêpe served with berry compote and your choice of cream or yoghurt» for Wilhelmina. Dan empfiehlt natürlich Yoghurt wegen der Kalorien. Aber wenn ich diesbezüglich auf seinen Teller blicke…Mein Teller reicht für mindestens zwei Stunden im Netz durch die Welt zu ziehen, da wir vom guten WiFi plus ausgezeichnetem Kaffee profitieren möchten.

27. Februar

Um hierher zu geraten, sind wir durchs Hinterland gefahren, durch die CATLINS (an Catlin River) vorbei an Schafherden mit tausenden von Tieren, zum Teil so nackt «ohne ihre Wolle».

Wir sind angekommen am Meer (Pazifik) im Osten in Pounawea und einfach nur .. Wow!  Und nun wird’s von einem bestimmt phantastischen Punkt zum andern nordwärts entlang der Küste gehen. Zur Zeit sind wir an der SURAT Bay, im grossen Delta des Catlin Rivers. Hier könne man mühelos unter dem Sand  Muscheln finden, sagt unser Tischnachbar Justin aus England. Frischer kann man sie wohl nicht schlürfen.

1. März

Wir haben den südlichsten Punkt der Insel umrundet, haben nach einem Monat wieder mal in einem kuschligen Bett eines einsamen Motels in der Te Wareae Bay geschlaften und Kaffee in Te Anau, am Rand des  grössten Nationalparks Neuseelands, den Fiordlands, getrunken.

Der Leuchtturm am NUGGET POINT wurde 1869 auf diesen Hügel an der Ostküste «gestellt» und ist vermutlich noch in Betrieb. Von diesem fantastischen Punkt aus kann man mit etwas Glück Seelöwen und Pinguine beobachten. Wir sahen nun einen der schwarzbraunen Löwen im Wasser «strampeln».

Nach diesem Erlebnis sind wir wieder landeinwärts dem Catlin River entlang gekurvt, um am Abend an einsamer Stätte Dans reichhaltige Suppe zu löffeln, mit allem drin, wa wir an Gemüse vorrätig hatten.

 

 

5. März

Wir verharren im auslaufenden Sommer auf der südlichen Hemisphäre. Nicht dass «Verharren» negativ aufgefasst werden sollte, im Gegenteil: wir sind im Moment einfach nicht im Entdecker- sondern im Genussmodus. Hier im Süden gefällt es uns ausnehmend gut. Ein kleiner Einblick bietet dieses Bild, als die Welt von einem Polarlicht-Sturm erfasst wurde, leuchtete es auch hier.

Am 10. April laufen unsere Visa aus und wir befassen uns mit dem Weiterziehen. Ideen hat mein Dannyboy ja immer, aber es zieht uns wohl doch wieder in die Baja California, nahe an «zuhause», aber nicht in Amerika, wo immer noch die Impfpflicht gilt und ich nicht einreisen kann. Zumindest nicht mit dem Flugzeug!

9. März

Zur Zeit widmen wir uns vor allem dem «gesellschaftlichen» Leben. Mein Reiseherz geht jeweils auf, wenn wir uns mit anderen Reisenden am Tisch treffen. Es wird dann zum fröhliches Hüpfen auf der Weltkarte, vom Baskenland nach Israel, von England nach Argentinien, von den USA nach Polen, von Frankreich nach Indien.

Sämi aus dem Thurgau hat sich beim Camping in Dolamore Park zu uns gesellt und viele Geschichten (auch jene über seine Tattoos 🫣), gutes Bier und viel Heiterkeit mitgebracht 🤣.

Im gleichen Park campieren seit Wochen Jade und Toni mit ihrem Töchterchen. Jade, eine lebenslustige, warmherzige Frau, ist mütterlicherseits halb Mâori, also abstammend von der Urbevölkerung, und ihr Vater kam wie viele andere von der Insel SAMOA in der Südsee.

Toni, ein Allrounder, macht Gelegenheitsarbeit, so dass die Familie mit ihrem gut ausgestatteten Wohnanhänger den Ort entsprechend wechselt. Und da Toni nebenbei noch Jäger ist (mit Patent) kamen wir nicht nur in Genuss seiner Beute, sondern durch seine Partnerin Jade zu einer Lektion der sorgfältigen Zubereitung in Knoblauchbutter.

Wir sind in die Volkszählung reingeraten auf dem Camping und hatten viel Spass mit den beautragten Ladies – und diese mit meinem Danyboy. Dieser schlägt sich neugierig mit dem umfangreichen Fragebogen herum; was vor allem ins Auge sticht, sind die Fragen rund um die Gender-Zugehörigkeit 🫢; zum Glück scheint dies bei uns eindeutig zu sein. Auf alle Fälle nehme ich gerne so einen Bogen auf unsere Weiterreise mit; kann schliesslich auch meinem Englisch zum Nutzen sein.

Leider haben wir noch keine Pinguine gesichtet; man könnte sich zwar für recht viel Geld in bestimmte Gewässer oder an Strände kutschieren lassen, mit dem Risiko, keine dieser Vögel anzutreffen (laut Aussagen anderer Reisenden). Also haben wir verzichtet.

Heute sind wir bei Regen weitergezogen, nordwestwärts und kamen sehr schnell ins schöne und wärmere Wetter am LAKE HAWEA

Morgen werden wir an der verheissungsvollen Westküste sein mit erster Station in HAAST; dann geht’s gemächlich nordwärts, wo es hoffentlich immer wärmer wird.