Die Zugvögel sind in Brasilien angekommen

Nach vielen Verspätungen und Anschlusslösungen sind wir nun am 26. anstatt 25. September in Porto Alegre angekommen. Sowohl in Houston und Sao Paulo bezahlten die United Airlines  die chicen Hotels, die Taxifahrten, das Essen, weil sie den Anschluss verpassten! Still we feel great 🪂🪂 und bald werden wir den Pool on the roof ⛱️ benutzen.

Nun müssen wir den Einstieg hier finden, und zwar über die erste Barriere, nämlich die sprachliche. Man steht vor einer Wand, wenn man nicht kommunizieren kann, also werde ich heute wohl ein portugiesisches Sprachprogramm herunterladen.

Was wir bis jetzt von Porto Alegre sahen, ist nicht erhebend, vielleicht sieht das Hafenviertel etwas einladender aus. Als gute Ausweichmöglichkeit haben wir unsere Dachterrasse, wo wir gestern Abend (Nacht) gemütlich gepicknickt haben, mit dem guten Gefühl, dass wir die Emigration auch in der «Zeit der Masken» ohne Probleme geschafft haben.

27. September

Wir sitzen beim Frühstück, der Kaffee ist ungeniessbar, was wir uns gewohnt sind in Lateinamerika. Wir haben Instant-Cafe dabei 😏.
Dan ist in Kontakt mit unserem Freund Leo in Caxias de Sul, wo unser Campervan steht. Wir haben die Teile, die ersetzt werden müssen, von Nordamerika mitgebracht 😃, um hoffentlich auf sicher zu gehen. Da wir neben der grossen Busstation wohnen, werden wir morgen dieses Transportmittel benutzen müssen, um in ca. 2 Stunden nach Caxias de Sul gelangen zu können. Nach den Flug-Abenteuer folgt nun sehr wahrscheinlich das nächste.

Inzwischen haben wir einen portugiesischen Dictionary gekauft, der uns weniger verzweifelt dreinschauen lässt. Noch an keinem für uns neuen Ort auf der Welt sind wir auf so wenig englisch sprechende Bewohner gestossen. Dafür sind sie so hilfsbereit, begleiten uns, selbst die Polizisten, zu dem gewünschten Shop oder Busschalter. Nun wir haben das Ticket für die Fahrt nach Caxias morgen. Abfahrt 12,00, Ankunft 14.10 🚌.
Und Leo hat uns mitgeteilt, dass im Campervan bereits eine neue Batterie installiert wurde. Verständlich, nach fast zwei Jahren Lagerzeit. Auch Leo, ein hilfsbereiter, fröhlicher Bierbrauer mit einem Pub. Wir freuen uns darauf 🍻.

29. September
Wir sind gestern bei strömendem Regen per Bus in Caxias do Sul angekommen und haben trotz dicken Nebels Salvadors Brauerei gefunden. Ihn und seine Partnerin Marina haben wir 2015 in Uruguay kennengelernt, wo sie in Urlaub waren.

Salvador (im Gespräch mit Dan) hat eine eigene Bierbrauerei, die er zu einem florierenden Business entwickelt hat. 2020 hat er die Auszeichnung für das beste Bier in Brasilien erhalten 🥇

Unser Campervan steht für mindestens drei Tage im Mechanik Shop bei seinem Nachbarn Franco, der vor allem italienisch spricht 😄. Da wird es noch einige temperamentvolle Reparaturstories geben! Wir konnten uns kaum noch an die Campingdinge im Auto errinnern; auf alle Fälle gibt es einiges zu putzen und zu waschen, bevor wir uns vermutlich Ende Woche wieder auf den Weg machen können. Derweil gefällt es uns hier in der Suite des Hotels Swan, wo die Heizung läuft. Preis ca. 50 $ per Nacht und dies mit mundigem Frühstücks Buffet ! Brazil eben!

1. Oktober

Also, unser Auto bedarf einiger Aufbesserungen, nachdem es über 1 1/2 Jahren nicht bewegt wurde. Wir haben ja Zeit, und in der Stadt ist übers Wochenende ein Music Festival. Das Wetter ist schlecht, viele Gewitter, aber wir wohnen ja prächtig in unserem Hotel.

Und unser geliebter Camper sollte uns bis Chile bringen, wo wir mit Pilar und Rodrigo Weihnachten feiern möchten. Immer vorausgesetzt, dass wir die Grenzen überqueren können, vor allem jene von Argentinien.

2. Oktober

Franco, der sehr sympathische Garage-Chef (italienischer Abstammung, wie so viele hier) hat die Bremsscheiben nicht ersetzt, wies aber darauf hin, dass sie halt recht alt seien. Aber es wurde vieles erneuert innerhalb von drei Tagen.  Nun können wir uns morgen wieder auf den Weg machen, allerdings nur hier in der südlichen Provinz Rio Grande do Sul, der an den Atlantik grenzt.

8. Oktober

Wir fahren heute in ein kleines Hotel direkt am Atlantik, nach IMBITUBA, umgeben von schönen Stränden und Wandermöglichkeiten. Wir haben dort eine Küche …. wieder mal selber – es ist noch nicht Zeit für Camping; wir stecken im «frühen» Frühling mit ziemlich kühlem Wetter und auch Regen!

11. Oktober

Nach Wetterbericht beginnt unsere Camping Saison Mitte Woche .. vielleicht …. So lange sitzen wir im Hotel fest – immerhin wieder mit gutem Buffet! Sobald wir können, ziehen wir los und werden in Uruguaiana die Grenze nach Argentinien überqueren.

2. November

Wir befinden uns am Ende unserer Brasilien-Reise, in Uruguaiana, einer Grenzstadt mit ca. 60.000 Einwohnern. Meist war es an der Atlantikküste mit ihren langen, wunderbaren Stränden stürmisch und regnerisch. Die Reise ins Inland führte durch hügelige Agrarwirtschaft mit riesigen Mais- und Getreidefeldern. Letztere wurde bereits zum ersten Mal geschnitten. Auf den Campingplätzen war es noch ruhig, da der Sommerstart erst im Dezember ist; Hochsaison ist an Weihnachten. Da das Gebiet von Italienern und Deutschen besiedelt wurde, haben wir überraschend viele deutschsprachige Brasilianer angetroffen.

Der Grenzübertritt nach Uruguay oder Argentinien gestaltet sich für Ungeimpfte als schwierig.