Gelenkschonendes Kalifornien

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25. September

Wir sind in Sims, California, angekommen, müssen aber noch einiges südöstlicher reisen, bis wir wärmere Temperaturen haben. Mein Ziel wäre: Las Vegas 💃, jetzt müssen wir nämlich noch heizen

27. September

Wieder ein paar sommerliche Freuden in der Nähe von Chico CA. Könnte das Handy kaum mehr halten vor 🤣

Wir sitzen wirklich an der Wärme draussen bei Starbucks in Chico, wo wir endlich wieder mal gute Verbindung haben – wie wichtig das doch ist, um immer in Verbindung zu bleiben mit der Welt!

Kalifornien wird für uns nie ausgeschöpft sein. Diesmal sind wir wir auf dem Weg von Grants Pass, Oregon, nach Chico, Kalifornien, irgendmal links abgebogen und dabei im Camping SIMS gelandet, direkt am Sacramento River. Wenig Leute, viel Platz, viel Holz zum Sammeln für ein ausgiebiges Lagerfeuer. Und ein geschichtlicher Hintergrund, der aufzeigt, dass an dieser Stätte vor mehr als 100 Jahren wirtschaftlich einiges los war: ein von Wasser betriebenes Sägewerk, welches das Holz sägte, dieses wiederum wurde von einer mit Holz betriebenen Lok herbeigeschafft . Inzwischen verkehren Züge entlang der grossen Flüsse und der Autobahnen mit ca. 100 Wagen zwischen Kalifornien, Oregon und Washington State, beladen mit Holz und Öl und anderen wichtigen Gütern.

Auch die jungen Männer des Civilian Conservation Corps CCC waren in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in Sims gut beschäftigt. Das zeigt die immer noch stabile, inzwischen 90jährige, Brücke, die mir mit dem Holzboden als Jogging-Unterlage diente … hin und her 🏃🏽‍♀️ und unter mir der gewaltige Sacramento River. Auch den CCC-Boys habe dieser Platz sehr zugesagt: ein wunderbarer Wald und ein Fluss zum Baden nach getaner Arbeit.

Und nun … wichtig für mich und meine Gelenke … wieder etwas sommerliche Temperaturen, auch am Abend.
So werden wir vorläufig in der Umgebung von CHICO bleiben. Hier sind auch die riesigen Obstplantagen, die nach längerer Fahrt südwärts durch die Prärie überraschend auftauchten.

Zudem kümmert sich Dan um einen medizinischen Body-Check, solange wie noch in den USA sind. Finanziell gesehen haben die Senioren hier Vorteile. Aber den Medicare Code für einen Arztbesuch zu erhalten, gleicht einer «Doktorarbeit». Er arbeitet immer noch daran 🧐.

28. September

Dass es in Vina CA zu einem Klosterbesuch kam, war nun wirklich überraschend. Bei einem Camping- Spaziergang bei Moonshine 🌕 hat sich Margot zu uns gesellt und uns die nahe «Abbey of Our Lady of New Clairvaux» ans Herz gelegt. Empfohlen … getan, samt Weindegustation in gepflegter Umgebung eines Männerkonvents mit 21 Mönchen, davon auch jüngere. Es lohnt sich, die Entstehungsgeschichte samt Kirchenbau gelegentlich näher anzuschauen.

1. Oktober

Wir sitzen hier im geheizten Haus von D. Thomas im etwas grauen Truckee auf ca.1’900 m, wo wir es recht gemütlich haben, wie gehabt!
Zur Aufwärmung draussen werden wir wiederum Umgebungsarbeiten machen, wie «Dachrinnen» von den langen Tannennadeln befreien.

Vorher stoppten wir für zwei Nächte im Camp «Browns & Bows» in Marysville CA, wo wir recht vergnügliches 🥏 spielen konnten und abends warm eingepackt dem Mond huldigten.

Und Medicare! Es geht  hier um eine obligatorische Krankenkasse für Leute über 65 und/oder mit Behinderungen. Für sie soll der Staat etwas sozialverträglicher handeln. Dan beklagte sich seit Wochen über Energieverlust und Müdigkeit. Also packten wir’s an! Aber diese Hürden! Weil Dan lange Jahre das amerikanische Gesundheitssystem nicht mehr in Anspruch nahm, musste er alles neu beantragen: Karte und natürlich eine Sozialnummer. Viele Telefonate, ein Gang zur Social Security (Sozialamt), Ausfüllen von Formularen, nicht mögliches Hochladen der Formulare, ein längerer Aufenthalt bei Starbucks, wo wir Internet hatten, landeten wir in einer Klinik, in der Dan sofort als Notfall aufgenommen wurde. Aber da auch alle andern als Notfall aufgenommen wurden, hörten wir zuerst mal während einer Stunde deren laut erzählten Krankengeschichten an. Dann konnte Dan endlich einen Bluttest und dann nochmals weitere Tests und einen Scan des Kopfes machen. Nach 3 weiteren Stunden kamen wir endlich «hinter den Vorhang» und warteten wieder, bis 2 Pflegefachleute Dan nochmals befragten und ihm schliesslich mitteilten, es sei alles bestens. Wir baten um eine Blutdruckmessung, das, was man in der Schweiz als erstes macht! Und siehe da: dieser war extrem zu hoch. Nach den verabreichten Medis warteten wir wieder eine Stunde, keine Änderung. Sie wollten ihn behalten, was kein guter Vorschlag für Leute wie Dan und mich ist. Dan unterschrieb seine Entlassungspapiere und wir machten uns auf zum Hotel, das er während der Warterei gebucht hat. Nach einer wunderbaren Nacht löste sich auch unsere stressbedingte Fast-Scheidung in Minne auf. Wir fuhren zu einer Apotheke, kauften das Blutdruckmedikament und fragten, ob sie bitte den Blutdruck messen könnten. Nun, wir mussten ein kleines Gerät kaufen, das uns im Auto anzeigte, dass Dan wieder einen einigermassen normalen Blutdruck hatte. Stress vorbei – Energie zurück! 

3. Oktober

Dieses Bär-Intermezzo in Colorado habe ich am 9. Juni 2021 festgehalten. Rückblickend wirkt es auf mich wie «die guten alten Zeiten 😊»
Aus dem Wilden Westen
Es war nicht Daniboys Schnauben morgens um 3 Uhr, nein, ein Bär war ganz nahe an unserem Auto und machte sich an unserem Food-Container zu schaffen 😱. Alles Rufen und Schreien nützte nichts. Als wir die Auto-Hupe einsetzten, kam bald darauf unser Freund Dennis, ein Jäger, mit seiner 🔫 aus seinem 🏠 den Hügel hinauf, um uns oder vor allem die Lebensmittel zu retten. Der bei Taschenlampen licht 🔦 so schöne schokoladen braune Bär 🦛 verzog sich höflich, aber nicht in den 🌲🌲, sondern auf die Veranda des Jägers, wo er einige Unordnung machte, wie bei uns oben. Diese Tiere sind hier geschützt, aber mit etwas Schrott in den Hinterteil 😆 kann man sie vielleicht für länger vertreiben. Ich vermute, unser Gast wird wiederkommen, haben doch die Bären ein gutes Food-Gedächtnis, auch wenn er unsere Vorräte nicht mehr so mühelos finden wird 😋 !

4. Oktober

Wir sind noch im wunderbaren Haus in Truckee, wo die Heizung auf Hochtouren läuft und wir  gestern Besuch hatten aus dem nahen RENO/Nevada von Dans ehemaligen Arbeitskollegen Jim mit Lynn. Der attraktive Jim hat die schönsten blauen Augen, die ich je an einem Mann gesehen habe. Wir behalten doch den Blick fürs Schöne! Es war ein äusserst vergnüglicher Nachmittag, auch dank Thomas› Weinvorrat aus seinem Weinberg. Jim wird uns voraussichtlich in Argentinien besuchen, hat uns vorläufig sein Haus angeboten, falls wir nicht mehr campieren möchten.

Mittlerweile ist einige Umgebungsarbeit gemacht und ich bin wieder auf der Leiter gestanden – wie gehabt. Und die grosse Terrasse dient mir als «Jogging-Piste» und zum Relaxen an diesem gemütlichen Ort. Wegfahren ist gerade keine Option: zu prachtvoll ist dieser Herbsttag hier oben.

5. Oktober

Es scheint so, als dass mein/unser zukünftiger Fahrplan immer mehr von aussen vorgegeben wird, wie die Khmer-Hochzeit von Chet am 22. Februar in Kambodscha oder die Einladung zur Klassen- Zusammenkunft mit meinen ehemaligen Schülern in Kriens am 27. April. Beides möchte ich nicht verpassen.
Und heute kam noch die Anzeige über die grosse Familie Zusammenkunft des Lucachick-Clans in Minnesota Ende Juli 2024. Das dürfen wir nun ruhig passen, da wir ja dieses Jahr die meisten besucht, mehrere Tage mit ihnen verbracht und somit unser Interesse an der Verwandtschaft bestens bekundet haben.

Und dann ist da noch das Treffen mit meinen Seminarkolleginnen vom Heiligkreuz Cham Ende September evtl. in Paris, wo unser Trudy wohnt. Ja meine Schulkarriere ist auch schon in die Jahre gekommen, meine ehemaligen «Studis» von der 1. und 2. Real haben nun auch schon die 50-Jahre-Grenze überschritten. 

11. Oktober

Im Moment gibt es nicht viel Neues zu berichten. Wir haben nach 10 Tagen das «häusliche Leben» in Truckee wieder verlassen, nachdem wir uns bemühten, das Haus so zurückzulassen, wie wir es übernommen hatten, nämlich äusserst einladend, ordentlich sauber.
Wir sind auf dem ca. 1000 km langen Weg zurück nach Portland, haben unseren ersten Stop wegen leichten Regens wiederum in Oroville gemacht und zwar im Hotel Sunset Inn, das seinem Namen heute Abend nicht gerecht wird.
Auf der Weiterfahrt möchten wir so gerne wiederum eine Nacht in Sims am Sacramento River campieren, nur schon wegen des Holzsammelns für ein wärmendes Feuer. Ja, vom Campingleben während fünf wunderbaren Monaten werden wir uns langsam verabschieden. Auch in Kalifornien wird es nämlich kühl im Oktober und in Portland/Oregon wird’s noch kühler sein. Zum Glück haben wir von dort ein paar Einladungen gekriegt, auch zum Übernachten.